Jennifer Scholzen

Hundeverhaltensberaterin. Hund-Mensch-Coaching.

"Ein Zuhause ohne Tiere ist einfach nur ein Haus"


Soweit ich denken kann, haben Tiere in meinem Leben schon immer eine große Rolle gespielt. Ich wurde zwischen Pferden, Hunden, Katzen, Papageien, Schildkröten, Tauben, Hühnern, Hamstern und Kaninchen groß. Jedes verletzte Tier wurde bei uns in der Familie aufgenommen und gepflegt, hatte man Fragen oder brauchte Hilfe, stand die Türe bei uns jederzeit offen: Für Mensch und Tier. Meine Mutter liebte Cocker Spaniel, und so lernte ich schon früh die Liebe zum (Jagd-)Hund kennen. Tagsüber musste unsere Hündin Angie mit mir durch aufgebaute Agility-Parcoure flitzen, am Fahrrad laufen oder das Pferd begleiten, nachts diente sie mir als Kuschelpartner, stiller Zuhörer und bedingungsloser Beschützer. Sie war meine Freundin, meine Begleiterin und ich liebte sie abgöttisch.

Mir war immer klar, dass mein späteres Leben nur mit Hund stattfinden könnte und so kam es, dass 2004 meine erste eigene Hündin Shiva bei uns einzog. Gerade einmal 4 Monate alt war sie, fraß mit Vorliebe Terracotta-Figuren aus dem Garten und hatte so ziemlich ihren eigenen Kopf. Doch wir rauften uns zusammen und gingen 16 wunderschöne Jahre gemeinsam durch Dick & Dünn. Shiva war mein Ausgleichspol, sie zeigte mir sehr klar wenn ich wieder "zu viel" war und erdete mich jeden Tag aufs Neue. Sie schlichtete, beruhigte und verband, genoss ihr Leben in vollen Zügen und zeigte weiterhin sehr klar was sie wollte, oder eben auch nicht :-) Ich habe gelernt ihren Sturkopf zu akzeptieren und sogar zu lieben, denn genau das machte sie auch bei mir. Leider musste ich sie im Februar 2021 gehen lassen, und es gibt keinen Tag, an dem ich sie nicht schmerzvoll vermisse.

Durch Sie zog es mich später auch in den griechischen Tierschutz, für den ich seit nunmehr 12 Jahren im Vorstand tätig bin. Die Zeit dort hat mich stark geprägt und verändert, meine Sichtweise auf die bis dato klassische Hundeerziehung wurde grundlegend verändert. Mir wurde klar, dass die konditionierte Erziehung über Leckerchen, Unterordnung oder Leinenruck nicht das Ziel sein kann, und so begab ich mich auf meinen eigenen Weg. Ich beobachtete die Straßenhunde in den griechischen Tierheimen & Straßen, arbeitete an den Verhaltenschwierigkeiten meiner Pflegehunde, trainierte mit verhaltensauffälligen Rückgabehunden und besuchte Praxis- und Theorie-Seminare verschiedenster Dozenten. Ich begleitete verschiedenste Hundetrainer monatelang bei ihrer täglichen Arbeit mit den Kunden und las entsprechende Fachliteratur. Dazu kam meine Arbeit in einer Hundetagesstätte sowie mein abgeschlossenes Studium als Hundeverhaltensberaterin beim ATN.

Doch erst mit Amari kam der wirkliche Wendepunkt: Als Pflegehund mit 6 Monaten kam sie zu uns und wurde nach einigen Wochen in eine Familie vermittelt. Nach nur 2 Monaten kam sie wieder zurück: Mit auffälligen Verhaltensproblemen, abgemagert und absolut panisch. Sie versteckte sich regelmäßig in der Wohnzimmerecke, urinierte -trotz ausgedehnter Spaziergänge- nur innerhalb des Hauses, flüchtete bei Begegnungen mit anderen Menschen und ließ keinerlei Kontakte (außerhalb von uns) zu. Sobald man sie alleine ließ, begann sie hysterisch zu kläffen, zerkaute alles was sie fand und zerstörte Wände, Tapeten und Möbel. Verschiedenste Besuche bei Hundeschulen und -trainern scheiterten, keiner konnte uns final helfen. Und so begann ich aus Verzweiflung mich selbst an ihr "auszuprobieren": Ich lernte durch Erfolg und Misserfolg, orientierte mich an dem, was ihr Sicherheit vermittelte oder änderte die Richtung wieder, wenn es in eine Sackgasse lief. Wir beide hatten einen langen und steinigen Start, doch wir gingen gemeinsam durch alle Instanzen und bekamen es schlussendlich auch hin :-) 

Heute ist Amari eine entspannte und ausgeglichene Hündin, die uns mit ihrer lustigen und auch sehr infantilen Art jeden Tag zum Lachen bringt. Sie ist ein Freigeist, ein Tollpatsch und Clown - mit purer Lebensfreude. Sie orientiert sich weiterhin stark an mir, und benötigt im Alltag eine sehr klare und ruhige Führung. Neue Reize sind außerhalb der Wohnung noch immer nicht leicht für sie, doch sie vertraut darauf, dass wir dies gemeinsam "durchstehen". 

Vertrauen ineinander zu haben, die gegenseitigen Eigenarten zu akzeptieren und die Sicht des Anderen zu verstehen - das sollte das Ziel einer gesunden Mensch-Hund-Beziehung sein. Voraussetzung dafür ist ein Hund mit einem entspannten Energielevel, der versteht, dass fair und transparent mit ihm umgegangen wird. Gerne zeige ich Ihnen, wie man die Basis dafür schafft. Es ist gar nicht so schwer, wie Sie vielleicht denken...  



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